Innenputz
Fussbodenaufbau
Ein solider Bodenaufbau ist entscheidend für den Komfort, die Stabilität und die Schalldämmung eines Gebäudes. Die Umsetzung von Fußbodenaufbauten variiert vor allem abhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder einen Altbau handelt, sowie welche Art von Untergrund vorhanden ist. Bei der Sanierung von Altbauten kommt es immer wieder vor, dass Unebenheiten ausgeglichen werden müssen.
Der Bodenaufbau bei
Massivdecken
Massivdecken sind robuste Unterkonstruktionen für Fußböden. Sie bestehen aus Stahlbeton und zeichnen sich durch ihre Stabilität und Langlebigkeit aus. Der Fußbodenaufbau auf einer Massivdecke umfasst mehrere Schichten:
Die Stahlbetondecke bildet die Tragschicht für den Fußboden.
Böden, die an das Erdreich grenzen (Bodenplatten), erhalten eine Trennlage (Dampfsperre) oder Abdichtung zum Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit. Im Gegensatz zur Dampfbremse verfügt die Dampfsperre über einen sd-Wert (Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke) von mind. 1500 m und ist damit dampfdicht. Je höher der sd-Wert, desto dichter die Folie.
Je nach Bedarf kann eine Dämmschicht eingefügt werden, um den Wärme- und Schallschutz zu verbessern. Hier kommen Mineralwolle, Hartschaumplatten oder Holzfaserplatten zum Einsatz. Wichtig ist auch das Verlegen eines Randdämmstreifens, um Schallübertragung zu minimieren.
Bei Bedarf werden auf der Dämmung die Rohrleitungen für die Fußbodenheizung verlegt. Folgt darauf ein Frischestrich, werden die Rohre eingeschlämmt. Für einen Trockenestrich sind spezielle vorgefräste Trockenbauplatten erhältlich, in die die Rohre eingeklickt werden können.
Über der Trittschalldämmung oder der Fußbodenheizung (wenn vorhanden) wird der Estrich verlegt. Zum Einsatz kommt Fließestrich, Zementestrich / Betonestrich oder Trockenestrich. Sie schaffen eine ebene und tragfähige Unterlage für den Bodenbelag und sollten schwimmend verlegt werden, um die Schallübertragung zu minimieren.
Die oberste Schicht, der Bodenbelag, kann aus verschiedenen Materialien wie Fliesen, Parkett, Laminat, etc. bestehen. Bodenbeläge, die keine Feuchtigkeit vertragen, sind auf einer Dampfsperre zu verlegen, die keine Feuchtigkeit durchlässt.
Der Bodenaufbau bei
Holzbalkendecken
Holzbalkendecken erfreuen sich wieder zunehmender Beliebtheit und sind daher sowohl in Altbauten als auch in Neubauten (häufig im Holzrahmenbau) anzutreffen. Der Fußbodenaufbau mit Holzbalkendecken variiert leicht im Vergleich zu Massivdecken.
Anstelle einer Massivdecke gibt es bei Holzbalkendecken Tragbalken, die den Boden stützen. Diese können von unten sichtbar, teilweise sichtbar oder verkleidet sein.
Die Holzschalung bildet die unterste Schicht und ist in der Regel von unten sichtbar.
Zum Schutz der Holzkonstruktion wird auf der Holzschalung eine wasserdichte Dampfsperre verlegt. Diese meist auf einer PE-Folie oder einer Klimamembran bestehenden Schicht verhindert aufsteigende Feuchtigkeit.
Die Trittschalldämmung wird in Form einer Trockenschüttung oder einer Dämmschicht verlegt, um den Wärme- und Schallschutz zu verbessern. Trockenschüttungen bestehen aus Blähtongranulat, Blähschiefer, Perlite oder Korkschrot. Alternativ können Dämmplatten aus Hartschaum, Mineralwolle oder Holzfasern verwendet werden. Auch Zellulose ist für die Dämmung von Holzbalkendecken in Form von Platten oder als Einblasdämmung bestens geeignet. Für eine schwimmende Verlegung des Estrichs ist ein umlaufender Randdämmstreifen vorzusehen. Damit kann die Schallübertragung minimiert werden.
Auch bei einer Holzbalkendecke muss nicht auf eine Fußbodenheizung verzichtet werden. Spezielle vorgefräste Platten erleichtern die Verlegung der wasserführenden Rohrleitungen. Diese Platten fungieren gleichzeitig als Trockenestrich. Sie werden nach der Verlegung der Rohrleitungen lediglich mit einer Spachtelmasse verspachtelt und stellen dann bereits die Unterlage für den Bodenbelag dar.
Wird keine Fußbodenheizung eingebaut, wird auf der Dämmschicht ein Trockenestrich aus Gipsplatten, Gipsfaserplatten oder Holzfaserplatten verlegt. Erhältlich sind auch kombinierte Trockenestrichelemente aus einer Gipsfaserplatte plus Dämmschicht.
Auch hier bildet der Bodenbelag die oberste Schicht. Hier stehen Fliesen, Parkett, Laminat, Vinyl oder Teppich zur Wahl. Bodenbeläge, die keine Feuchtigkeit vertragen, sind auf einer Dampfsperre zu verlegen, die keine Feuchtigkeit durchlässt.
Unebenheiten von Böden ausgleichen
Bei der Sanierung von Böden in Altbauten sind häufig Unebenheiten auszugleichen.
Diese können entweder durch die jahrelange Nutzung oder durch Setzungen des Gebäudes, man denke z. B. an historische Fachwerkbauten, entstanden sein.
Ausgleichsschüttung + Trockenestrich
Eine Ausgleichsschüttung dient dazu, Unebenheiten im Untergrund auszugleichen und somit einen stabilen, ebenen Boden zu schaffen. Dazu wird zunächst der vorhandene Bodenbelag entfernt und die Schüttung auf den Rohboden aufgebracht. Die Ausgleichsschüttung besteht häufig aus mineralischen oder organischen Materialien wie Blähton, Blähschiefer, Perlite oder Korkschrot. Auf der Schüttung wird anschließend ein Trockenestrich aus Gipsplatten, Gipsfaserplatten, Spanplatten oder Holzfaserplatten verlegt. Rundherum ist ein umlaufender Dämmstreifen für eine schwimmende Verlegung der Trockenestrichplatten vorzusehen.
Der Einbau der Ausgleichsschüttung erfordert präzise Planung und Ausführung, um einen gleichmäßigen Untergrund zu gewährleisten. Zu beachten ist die Aufbauhöhe des Fußbodens, die dazu führen kann, dass Höhenunterschiede zu benachbarten Räumen entstehen oder lichte Durchgangshöhen bei Zimmertüren nicht mehr ausreichen und erhöht werden müssen. Die Schichtdicke der Schüttung beträgt in der Regel 30 mm, ist aber letztlich abhängig vom Höhenunterschied, der nivelliert werden muss. Dazu kommt die Schichtdicke der Trockenestrichplatten, die mindestens 20 mm beträgt (abhängig vom Produkt und Hersteller)
Fließspachtel / Estrich
Neben der Ausgleichsschüttung stellen Fließspachtel und Estrich weitere Möglichkeiten dar, Unebenheiten oder schiefe Böden im Zuge von Fußbodensanierungen auszugleichen.
Je nachdem, ob der Untergrund aus Zementestrich, Heiz- oder Gussasphaltestrich besteht, sollte der richtige Fließspachtel als Ausgleichsmasse ausgewählt werden.
Während der Fließspachtel dünn aufgetragen wird, benötigt ein neuer Estrich mehr Aufbauhöhe. Dieser eignet sich besonders, wenn nicht nur Unebenheiten ausgeglichen, sondern auch die Tragfähigkeit des Bodens verbessert werden soll. Wie bei der Ausgleichsschüttung ist auch beim Estrich auf die Aufbauhöhe zu achten (Raumhöhe, lichte Durchgangshöhe der Türen), denn die Estrichdicke beträgt 35 mm bis 45 mm.
Unebenheiten alter Holzböden können ebenfalls ausgeglichen werden. Hierfür sollten Ausgleichsmassen mit einer gewissen Flexibilität verwendet werden, die auf einem wasserabweisen Schutzanstrich aufgetragen werden.
Der Fußbodenaufbau ist eine komplexe Angelegenheit, bei der verschiedene Schichten und Materialien sorgfältig aufeinander abgestimmt werden müssen. Bei Karstensen erhalten Sie sämtliche Materialien für den Fußbodenaufbau. Lassen Sie sich von unserem qualifizierten Fachpersonal beraten.