Beton
Recyclingbeton
Ressourcenknappheit, steigende Umweltbelastungen und der Bedarf an nachhaltigen Baumaterialien rücken im Bauwesen immer stärker in den Fokus. In diesem Kontext gewinnt Recyclingbeton, auch als RC-Beton bekannt, zunehmend an Bedeutung. Durch die Wiederverwertung von Altbeton leistet Recyclingbeton einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und Reduzierung des CO2-Ausstoßes.
Hintergründe zu Betonrecycling
Beton ist weltweit der am häufigsten genutzte Baustoff im Bauwesen. Bei der Produktion von Zement, dem Hauptbestandteil von Beton, werden jedoch erhebliche Mengen an klimaschädlichem CO2 freigesetzt. Gleichzeitig werden natürliche Zuschlagstoffe wie Sand und Kies, die für die Betonherstellung unerlässlich sind, zunehmend knapp.
Während einerseits der jährliche Bedarf an Gesteinskörnung für die Betonproduktion enorm ist, entstehen andererseits riesige Mengen mineralischer Abfälle, die sich grundsätzlich als Rohstoffquelle eignen und recycelt werden können.
Durch Betonrecycling können diese mineralischen Abfälle genutzt und Recyclingbeton (RC-Beton), auch ressourcenschonender Beton (R-Beton) genannt, hergestellt werden, der einen wichtigen Schritt zur Klimaneutralität im Bauwesen darstellt.
Herstellung von Recyclingbeton
Betonrecycling beginnt mit dem kontrollierten Rückbau alter Bauwerke. Schon auf der Abbruchstelle werden die Abbruchmaterialien grob zerkleinert und vorsortiert. In Baustoffrecycling-Unternehmen wird der Bauschutt schließlich zerkleinert, von Fremdstoffen wie Metallen etc. befreit und in unterschiedliche Korngrößen eingeteilt.
Dieser zerkleinerte Bauschutt dient später als Zuschlagstoff für neuen Beton. Je nach Qualität des recycelten Materials können unterschiedlich hohe Anteile von Recyclingzuschlagstoffen im Beton verwendet werden. Der Anteil des rezyklierten Zuschlagsstoffes sollte aber 35 bis 45 % nicht überschreiten.
Vorteile und Nachteile von Recyclingbeton
Vorteile:
Ressourcenschonung: Recyclingbeton reduziert den Bedarf an natürlichen Zuschlagstoffen wie Sand und Kies.
Abfallvermeidung: Altbeton und Baustellenabfälle werden wiederverwendet, anstatt auf Deponien zu landen (Kreislaufwirtschaft).
Reduzierter CO2-Ausstoß: Die Produktion von Recyclingbeton kann den CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichem Beton verringern.
Nachteile:
Qualitätskontrolle erforderlich: Die Qualität des recycelten Materials kann variieren, was die Festigkeit und Beständigkeit des Betons beeinflusst.
Höhere Kosten: Das Aufbereiten und Sortieren des Altbetons verursachen zusätzliche Kosten.
Einschränkungen in der Anwendung: Recyclingbeton ist nicht immer für alle Bauprojekte geeignet.