Bewässerung
Regenwassernutzung - nachhaltig & kostensparend
Die Regenwassernutzung bietet vielfältige Möglichkeiten der nachhaltigen Ressourcennutzung und Kostenersparnis. Durch eine präzise Berechnung der Auffanggröße des Wassertanks und einer gezielten Nutzung in verschiedenen Anwendungsbereichen lässt sich das Potenzial von Regenwasser optimal ausschöpfen.
Die Gründe zur Nutzung von Regenwasser
Insbesondere in Zeiten steigender Wasserknappheit und dem Streben nach nachhaltigen Lösungen rückt die Regenwassernutzung vermehrt in den Fokus.
Da Trinkwasser zu kostbar und sein pH-Wert für Pflanzen ungünstig ist, wird Regenwasser schon lange für Gartenbewässerung, Pool und Brunnen aufgefangen und gespeichert. Und auch im Haushalt kann mit einer Zisterne, angeschlossen an die Waschmaschine, Geld und Wasser gespart werden.
Die Entscheidung, ob es ein Regenwassertank, eine Zisterne oder ein anderes Tanksystem wird - sei es oberirdisch oder unterirdisch – hängt von vielen Faktoren, hauptsächlich von den örtlichen Bedingungen und dem Wasserbedarf ab.
Regenwassernutzung in Garten und Haushalt
Regenwasser kann im Haushalt vielfältig genutzt werden und trägt nicht nur zur Ressourcenschonung bei, sondern kann auch zu erheblichen Einsparungen bei den Wasserkosten führen. Zu den gängigsten Anwendungen gehören:
Die Bewässerung des Gartens ist der Hauptanwendungsbereich für Regenwasser, da es pH-neutral und kalkfrei ist und somit die Bodenqualität verbessert.
Regenwasser eignet sich hervorragend zur Toilettenspülung, da hierfür keine Trinkwasserqualität erforderlich ist. Der tägliche Wasserverbrauch kann durch den Einsatz von Regenwasser deutlich reduziert werden.
Regenwasser ist aus technischer Sicht viel besser zum Wäsche waschen geeignet, als das meiste Trinkwasser. Es enthält keinen Kalk, wodurch die waschaktiven Substanzen nicht abgepuffert werden. Dadurch können je nach Kalkgehaltes des Trinkwassers bis zu 60% Waschmittel eingespart werden. Zudem erübrigt sich der Einsatz eines Wasserenthärters komplett. Da das Verkalken der Heizstäbe verhindert wird, spart sich zudem Energie ein und die Lebensdauer der Waschmaschine wird erhöht.
Durch den Einsatz von Regenwasser werden sowohl Umwelt als auch Haushaltskosten entlastet.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist es sogar möglich, Regenwasser für die Trinkwassergewinnung zu nutzen. Hierfür sind jedoch spezielle Aufbereitungstechnologien erforderlich, um eine einwandfreie Wasserqualität zu gewährleisten.
Zisterne zum Auffangen von Regenwasser
Zisternen aus Beton oder Kunststoff tragen als Wasserspeicher zu einer nachhaltigen Nutzung von Regenwasser bei. Mit einer Fallleitung wird das aufgefangene Wasser in die Zisterne geleitet, wobei kleine Partikel herausgefiltert werden. Das Wasser kann zur Gartenbewässerung oder für den Hausgebrauch verwendet werden.
Berechnung der Auffanggröße
Die richtige Dimensionierung der Zisterne bzw. des Wassertanks ist für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Regenwassernutzungsanlage von Bedeutung. Eine präzise Berechnung basierend auf dem jährlichen Niederschlagsvolumen, der Dachfläche des Gebäudes sowie dem prognostizierten Wasserbedarf ist unerlässlich, um das optimale Speichervolumen zu ermitteln.
Individuelle Faktoren, wie die Anzahl der Bewohner im Haushalt, die Nutzungsmuster und die Verfügbarkeit von Alternativwasserquellen sind ebenfalls zu beachten. Eine professionelle Beratung durch Fachleute kann dabei helfen, die spezifischen Anforderungen zu analysieren und eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.
Entscheidungskriterien für den passenden Regenwassertank
Die Frage, welche Art von Wassertank die Richtige ist, ob die Installation oberirdisch oder unterirdisch installiert wird, sollte unter Berücksichtigung folgender Faktoren getroffen werden:
Örtliche Gegebenheiten / Platzverfügbarkeit
Wasserbedarf
Ästhetische Präferenzen
Langfristige Nutzungsanforderung
Des Weiteren sind gesetzliche Vorgaben und Richtlinien einzuhalten, insbesondere im Hinblick auf Genehmigungsverfahren und Umweltauflagen. Eine professionelle Beratung durch Experten kann dabei helfen, die optimale Lösung für die individuellen Anforderungen zu finden und eine nachhaltige Regenwassernutzungsanlage zu realisieren.
Oberirdische Tanks - schnell installiert und flexibel
Die einfachste Lösung, Regenwasser aufzufangen, bietet die Regentonne, bestenfalls kombiniert mit einem Fallrohrfilter, der den groben Schmutz herausfiltert. Das Problem des Überlaufens wird mit einem Überlaufstopp gelöst.
Oberirdische Tanks bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sie besonders attraktiv für die Regenwassernutzung machen. Ihr größter Pluspunkt ist die einfache Installation, da keine aufwendigen Erdarbeiten erforderlich sind. Dies ermöglicht eine schnelle Implementierung, was gerade bei nachträglichen Einbauten oder kurzfristigem Bedarf von Vorteil ist. Zudem sind oberirdische Tanks in der Regel kostengünstiger in der Anschaffung und bieten eine hohe Flexibilität hinsichtlich ihrer Platzierung. Besonders sinnvoll sind oberirdische Tanks, wenn der Platz für eine unterirdische Installation begrenzt ist. Darüber hinaus eignen sie sich gut für temporäre Lösungen oder dort, wo eine regelmäßige Wartung und Inspektion erforderlich ist.
Unterirdische Tanks - platzsparend und ergiebig
Unterirdische Tanks sind in erster Linie platzsparend, da sie komplett unter der Erde verborgen sind und das Landschaftsbild nicht stören. Damit sind sie insbesondere für anspruchsvolle Umgebungen wie Wohngebiete oder Gärten die ideale Lösung, Regenwasser zu sammeln. Häufig ist der verfügbare Platz auf einem Grundstück auch begrenzt. Darüber hinaus haben unterirdische Tanks den Vorteil einer konstanten Wassertemperatur.
Mit im Boden eingelassenen Regenwassertanks wird nicht nur ein hohes Speichervolumen, sondern auch eine gute Wasserqualität erreicht. Das Regenwasser bleibt vor Wärme und Licht geschützt und wird über Zapfsäulen zur Nutzung in Garten und Haushalt entnommen.
Regenwassertanks für große und kleine Mengen
Grundsätzlich haben Form und Material eines Regenwassertanks Einfluss auf die Tankgröße. Sogenannte Rundtanks verfügen über ein größeres Fassungsvermögen als eine flachgeformte Zisterne, die auch als Flachtank geläufig ist. Zisternen aus Kunststoff sind leichter als die aus Beton und in Sondergrößen verfügbar.
Der Flachtank mit einem Fassungsvermögen von 1.500 bis 7.500 Liter oder sogar bis zu 50.000 Liter erfordert eine geringe Einbautiefe, wodurch entsprechend weniger Aushub als für einen Rundtank nötig ist. Daher ist er auch zur Nachrüstung gut geeignet.
Bei Neubauten empfiehlt sich der direkte Einbau eines Erdtanks aus Kunststoff oder Beton, für den die Erdarbeiten und der Aushub aufwändiger ausfallen. Dafür hat der Erdtank in der größten Variante mit 122.000 Liter ein fast doppelt so hohes Fassungsvermögen für Regenwasser wie der Flachtank. Eine integrierte Filtertechnik unterhalb der Tankabdeckung sorgt bei beiden Tankvarianten, Flachtank und Erdtank, für 100 % Wasserausbeute, wobei die Wasserentnahme über eine Wassersteckdose erfolgen kann.
Für den kleinen Garten stehen handelsübliche Regentonnen, z. T. aus 100 % Recycling-Kunststoff, oder Regenwassertanks zur Verfügung, die teilweise schmal genug sind, um auch als Kellertank, angeschlossen an ein Fallrohr, ihre Dienste zu leisten, da sie durch eine Tür passen. Sie sind sowohl unter-, als auch oberirdisch einsetzbar und speichern im Schnitt 1.600 Liter Wasser pro Tank.
Mit einem Sammeltank aus Polyethylen (PE) können ca. 2.000 – 9.000 Liter Regenwasser aufgefangen werden.